Märkte im Umbruch – mit BIM die Zukunft planen

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Mit der Digitalisierung in der Bauwirtschaft wird die IT-gestützte Arbeitsmethode Building Information Modeling (BIM) immer mehr zum entscheidenden Werkzeug.

Light + Building: Der Einsatz von BIM führt zu effizienteren Abläufen und einer besseren Zusammenarbeit. Quelle: PwC Deutschland, Digitalisierung der deutschen Bauindustrie, Juni 2019

Insbesondere bei der gebäudetechnischen Planung und Ausführung von Großprojekten sowie der Instandhaltung in der Betriebsphase wird BIM zunehmend eingesetzt und verhilft allen Projektbeteiligten zu einem besseren Gesamtüberblick. Wollen Ingenieurbüros, Architekten, Bauunternehmen und Installateure auch in Zukunft am Markt teilhaben, sollte jetzt die BIM-Kompetenz orchestriert und ausgebaut werden.

Digitale Trendwende bringt effizientere Prozesse

Der Markt ist in Bewegung, das bestätigt die im Juni 2019 vorgestellte Studie „Digitalisierung der deutschen Bauindustrie“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Von 100 befragten Unternehmen aus den Bereichen Bau, Anlagenbau und Planung und Design gaben rund 60 Prozent an, dass BIM in den letzten 12 Monaten in Ausschreibungen gefordert war. Dabei stehen im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) die Ausführungsplanung für Bauprojekte allgemein, die Erstellung und geometrische Visualisierung eines virtuellen Gebäudemodells und die Erfassung aller relevanten Gebäudedaten auf der Tagesordnung. Etwa die Hälfte der deutschen Bauunternehmen haben bereits Erfahrungen mit BIM gesammelt und knapp 80 Prozent wollen in den nächsten Jahren BIM einsetzen. Doch fehlt laut Studie den meisten dafür eine ausgereifte Strategie. Fehlende Fachkräfte und hohe Investitionen werden von den Befragten als größte Hürden gesehen. Zudem kann ein Großteil der Befragten die Kosten nicht einschätzen. Nur rund ein Viertel kennt die Investitionshöhe. Dennoch sehen die befragten Unternehmen die zukünftigen Vorteile: Der Einsatz von BIM kann zu effizienteren Arbeitsabläufen, kürzeren Planungs- und Bauzeiten sowie zu einer besseren Zusammenarbeit aller Akteure führen.

Alle Beteiligten müssen BIM jetzt umsetzen

In der Diskussion zum BIM-Verständnis herrscht häufig noch die falsche Meinung, dass eine 3D-Planung bereits eine BIM-Integration sei. „Hier fehlt das Informationsmanagement“, bemängelt André Pilling die Situation. Pilling ist Geschäftsführender Gesellschafter des auf die digitale Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft spezialisierten Beratungsunternehmens DEUBIM GmbH. „Spätestens jetzt müssen Fachplaner und Architekturbüros, muss sich der Mittelstand der Situation stellen, wenn sie nicht vom Marktgeschehen ausgeschlossen werden wollen.“ Die Entwicklungen zeigen es auf. Die Orchestrierung von BIM und Big Data wird durch die Integration vorhandener Informationen künftig auch mit Building Information Management-Systemen (ebenfalls „BIM“), rechtssicher erfasst und dokumentiert.

Pilling hat sein Fachwissen als BIM-Manager und Mitautor eines BIM-Leitfadens für den Mittelstand eingebracht. „Die Zeit drängt. Der Fachplaner oder Architekt wird ein BIM-Projekt nur mit strukturiertem Informationsmanagement und der Bauherr mit den Spezifikationen laut „Auftraggeber-Informationsanforderungen“ (AIA) erfolgreich abwickeln können“, so Pilling.

Durch offene Standards und Spezifikationen für die Arbeitsmethode BIM wird zukünftig eine herstellerübergreifende Produktdatenbank die Planung erleichtern. Sie setzt auf Standardisierung zur Bereitstellung der Produktdaten, unter Beachtung des buildingSmart Data Dictionary (bSDD). Im internationalen Merkmaleserver erhält zum Beispiel die Beleuchtungsstärke eines Leuchtmittels einen eindeutigen internationalen Code, an dem sich jeder Hersteller orientiert. Fachplaner, Handwerker, und Betreiber haben somit eine einmalige Erhebung einer nachvollziehbaren Dokumentation und Revision in der Betreiberphase bis hin zur Instandhaltungsplanung und über den Lebenszyklus hinaus.

BIM auf der Light + Building 2020

Unter dem Top-Thema „Pioneering“ fasst die Light + Building Bereiche zusammen, die großes Potenzial bieten, aber noch nicht vollends im Markt etabliert sind. Dazu zählt auch der „Digitale Zwilling – BIM“ als Gewerke übergreifende Schnittstelle aller mit der Systemintegration betrauten Player.

Die internationale Weltleitmesse, die vom 08. bis 13. März 2020 in Frankfurt stattfindet, bietet dafür eine neutrale Informationsplattform. Ein Wegweiser wird dem Besucher helfen, interaktiv durch die Fülle an Informationen zu navigieren, der BIM-Prozess wird entlang der Wertschöpfungskette „Planen-Bauen-Betreiben“ dargestellt und Experten stehen für den direkten Austausch zu allen Themen und Fragestellungen aus dem Alltag zur Verfügung.

Alle Rechte: Messe Frankfurt / M.

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