Dosieren in der Abwassertechnik – Die Menge macht’s

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Das Dosieren ist in der Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung eine Kernaufgabe – müssen dem Prozess Zusatz- und Hilfsstoffe oder hochwirksame Chemikalien wirtschaftlich und umweltschonend zugegeben werden, ist das präzise Dosieren eine Voraussetzung.

Grundfos bietet dazu Dosierpumpen mit einem besonderen Antriebskonzept an: Der Schrittmotor-Technologie (Digital Dosing). Als Variante stehen Dosierpumpen mit drehzahlvariablen Schritt- oder Servomotoren zur Verfügung (Smart Digital).

Eine Neuentwicklung ist die Ausführung Smart Digital XL mit einem extrem weiten Einstellbereich von 1:800 bei gleichzeitig hoher Dosiergenauigkeit von +/- 1,5 % über den gesamten Einstellbereich. Dies erlaubt ein präzises Dosieren von Chemikalien, selbst bei Kleinstmengen-Dosagen. Aufgrund der hohen Dosiergenauigkeit empfehlen sich diese Pumpen insbesondere für die Dosierung konzentrierter Chemikalien (Konzentrate sparen Transport- und Lagerkosten; die Dosiersysteme können kleiner dimensioniert werden).

Praxisbeispiel: Die Kläranlage der Stadt Heppenheim bereitet 1,2 Millionen m³ Abwasser pro Jahr auf. Eine Dosierstation bestehend aus zwei Membrandosierpumpen vom Typ Smart Digital XL DDA-FCM 60-10 senkt den Phosphatgehalt durch Zugabe von Eisen(II)-chlorid (FeCl2). Dank des integrierten Durchflussmessers und Druckmonitors ist eine präzise Überwachung des FeCl2-Verbrauchs möglich, externe Messgeräte sind entbehrlich. Die Pumpen stellen durchgehend sicher, dass genau die richtige Menge an Eisenchlorid dosiert wird, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Die Pumpen sorgen für eine sehr hohe Dosierpräzision und bieten in einem nächsten Schritt die Option zum Anbinden eines Phosphat-Messgeräts. Spezielle Funktionen der Pumpe, wie eine einfache Prozessüberwachung und eine Online-Kommunikation, bieten dem Klärwerk zusätzlichen Mehrwert im täglichen Betrieb.

Nur drei Baugrößen (60-10, 120-7, 200-4) decken einen Dosierbereich von 0,075 bis 200 l/h ab. Dank des Weitspannungsnetzteils (100-240 V, 50/60 Hz) und einer Vielzahl an Zulassungen kann die Smart Digital XL überall in der Welt eingesetzt werden.

In der Standardausführung können sowohl ausgasende Chemikalien (z.B. Chlorbleichlauge) oder – in Kombination mit federbelasteten Ventilen – hochviskose Flüssigkeiten bis zu einer Viskosität von 3.000 mPas dosiert werden. Der Dosierkopf ist in drei verschiedenen Materialvarianten verfügbar (PVC, PVDF oder Edelstahl).

Die integrierte FlowControl-Dosierüberwachung lässt exakte Diagnosen der häufigsten Ursachen von Dosierfehlern zu (defekte Ventile, Luftblasen, Kavitation, Überdruck). Diese Fehler werden als Klartext im Alarmmenü angezeigt oder können via Feldbus weitergeleitet werden. Fehlerdiagnosen sind kurzfristig verfügbar, Stillstandszeiten dadurch deutlich reduziert.

Darüber hinaus sorgt die AutoFlowAdapt-Funktion dafür, dass der Dosierprozess bei festgelegtem Soll-Volumenstrom weiterläuft, auch wenn externe Einflüsse (Luftblasen, Kavitation, schwankende Gegendrücke) diesen beeinträchtigen sollten. Weicht der Ist- vom Soll-Wert ab, regelt die Steuerung die Drehzahl des Antriebs.

Foto von Firma Grundfos bereitgestellt.

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