Das Grandhotel Petersberg

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Das Grandhotel Petersberg

Das Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg schlägt ein neues Kapitel auf: Der geschichtsträchtige Ort auf dem Petersberg wurde vom Architekturbüro caspar. modernisiert und gestern nach zweieinhalbjährigem Umbau mit 600 Gästen offiziell wiedereröffnet – Bundesaußenminister Heiko Maas hielt die Festrede.

GrandhotelPetersberg_Reception

Konrad Adenauer, Leonid Breschnew und Elisabeth II. – sie alle haben auf dem 336 Meter hohen Petersberg, in dem ehemaligen Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland, Geschichte geschrieben. Mit dem nun fertiggestellten Umbau schlägt das wohl berühmteste und bekannteste Hotel Deutschlands, das Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg, ein neues Kapitel auf.

Vom Gästehaus zum Grandhotel

In einem europaweit ausgelobten Vergabeverfahren konnte sich caspar. für den Hochbau qualifizieren, während die Innenarchitektur an Bollinger + Fehlig Architekten (Berlin) und Project Orange (London) vergeben wurde.

Dass hier etwas ganz Neues beginnen würde, sich Luxus und Bodenständigkeit nicht ausschließen, zeigte sich schon im Frühjahr 2016 als der von caspar. umgebaute Biergarten eröffnet wurde. Die Terrasse mit Rheinpanorama und den charakteristischen Kopflinden, die in den 1930er Jahren angelegt wurde, offerierte einst nur wenige, weiß eingedeckte Tische. Heute bietet der moderne Biergarten 300 Plätze. Schwellenangst muss hier niemand haben – wer den Petersberg zünftig über den malerischen Rheinsteig erwandert hat, kann sich in dem von caspar. neu gebauten Pavillon, der an die für das Siebengebirge typischen Milchhäuschen erinnern, kulinarisch stärken.

Michael Kain, Direktor des Steigenberger Grandhotels Petersberg, schätzt die gute Mischung seiner Gäste. Unter der Woche bilden Tagungen und Kongresse das Kerngeschäft, die Gäste sind Delegationen der UN oder Geschäftsreisende, für die Bonn immer noch ein wichtiger Standort ist. Am Wochenende kommen Touristen aus dem In- und Ausland, um den historischen Schauplatz bundesdeutscher Geschichte live zu erleben.

Fünf-Sterne-Chamäleon

Das Hotel musste also vieles können. Damit es in Zukunft wirtschaftlich betrieben werden kann, wurde die Zimmerkapazität auf 112 luxuriöse Doppelzimmer, davon neun Suiten, erhöht. Die Galerie mit dem weiten Blick über das Rheintal wurde saniert und lädt zum Frühstück ein. Vieles auf dem Petersberg war für die Architekten in der komplexen Gebäudestruktur eine Herausforderung. Beispielsweise gab es im Hotel aus Angst vor terroristischen Übergriffen kaum Fluchtwege, so dass hier, ebenso wie für den Brandschutz, ein vollständig neues Konzept erarbeitet werden musste. Barrierefreie Zimmer wurden ebenfalls eingebaut, die Klimaanlagen modernisiert, und der Fitness- und Spa-Bereich, der ursprünglich nur für die Nutzung durch jeweils einen Staatsgast geplant war, vergrößert und von caspar. in einen eleganten Beauty- und SPA-Bereich verwandelt.

Als Hochzeits-Location konnte sich der Petersberg mit eigenem Standesamt und kleiner Wallfahrtskapelle inzwischen nicht nur bei der Prominenz etablieren. In Zukunft soll dazu ein umfangreiches Kulturprogramm mit Konzerten und Ausstellungen locken. Michael Kain vom Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg, möchte das Interesse am Petersberg immer wieder neu wecken und dazu mit allen Annehmlichkeiten aufwarten, die einem Grandhotel zu eigen sind. Dazu laden ein Pool, eine Bar und eine wunderschöne Halle mit Kamin ein – und, nicht zu vergessen, die besondere Historie, die nach wie vor zu spüren ist.

Zur Geschichte des Grandhotel Petersberg:

Das neobarocke Kurhotel aus dem Jahr 1914, in dem 1949 das Petersberger Abkommen unterzeichnet wurde, blieb bis 1952 Sitz der Alliierten Hohen Kommission. Da es in der kleinen temporären Hauptstadt Bonn wenige Kilometer flussaufwärts an repräsentativen Orten mangelte, mietete die Bundesregierung das 1954 wiedereröffnete „Hotel Petersberg“ für hohe Staatsgäste an. Doch trotz der offiziellen Nutzungen und der prominenten Gäste, deren Besuche auf dem Petersberg in einigen Fällen sogar legendär geworden sind, musste das Haus aus wirtschaftlichen Gründen 1969 geschlossen werden.

Zum Bleiben entschieden

Zehn Jahre später hatte sich Bonn als Bundeshauptstadt etabliert und die weltpolitische Lage ein wiedervereinigtes Deutschland fast undenkbar gemacht.

Waren die Bauten des Bundes nach Kriegsende bescheiden und zweckmäßig geblieben, um den Schein des Provisoriums zu wahren, richtete sich die Bundesrepublik nun auf das Bleiben am Rhein ein und kaufte das Hotel samt Grundstück auf dem Petersberg. Inzwischen ging es aber nicht mehr nur darum, gekrönte Häupter auf repräsentative Weise zu beherbergen – das Gästehaus sollte auch ausreichend Platz für internationale Konferenzen bieten und den in Zeiten des RAF-Terrorismus notwendigen Sicherheitsaspekten genügen. So wurde aus dem ursprünglich geplanten Umbau der fast vollständige Neubau einer mehrflügeligen Anlage, der 1990 eröffnet wurde und seitdem von Steigenberger als Grandhotel mit 99 Gästezimmern und zahlreichen großen Tagungs- und Veranstaltungssälen betrieben wird. Fast zwanzig Jahre ist verhandelt, geplant und gebaut worden, und man kann es fast als Ironie des Schicksals betrachten, dass 1994 der Umzug der Bundesregierung nach Berlin beschlossen wurde. Damit blickte der Petersberg genauso wie die Stadt Bonn plötzlich in eine unsichere Zukunft.

Umfassende Modernisierungsmaßnahmen

Kaum jemand hatte damals zu hoffen gewagt, dass Bonn sich als internationale Kongressstadt etablieren würde, doch mit dem (leider skandalbehafteten) Bau des WCCB fanden einige Bundesbauten, darunter der Plenarsaal von Peter Behnisch, eine angemessene und hoffentlich wirtschaftliche Nachnutzung. Dass auch das Grandhotel Petersberg von den zahlreichen internationalen Gästen und dem weiterhin großen Bedarf an repräsentativen Flächen profitieren könnte, führte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der Immobilie 2014 schließlich zu der Entscheidung, in eine umfassende Modernisierung zu investieren.

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Rechte Text- und Bild:

caspar.schmitzmorkramer gmbh – Erftstraße 17 – 50672 Köln – www.caspar.archi

Vorschaubild: © Volker Lannert

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