Blühende Attraktion des Frankfurter Bürgerhospitals

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„Ein Dachgarten zieht um“

Das Frankfurter Bürgerhospital befindet sich im dicht besiedelten Stadtteil Nordend-West. Mangels ausreichender Grünfläche am Boden bereichert  ein blühender Dachgarten das Bürgerhospital seit nunmehr zehn Jahren auf einer rund 750 m² großen Dachfläche.

Patienten und Besucher schätzen gleichsam wie Ärzteschaft und Mitarbeiter die attraktive Erholungsfläche in luftiger Höhe, so dass mit einer notwendigen Gebäudeaufstockung im Jahre 2008 der Dachgarten komplett abgetragen und in identischem Design mit gleicher ZinCo-Technik zwei Stockwerke höher neu gebaut wurde.

Ganzheitlicher Ansatz

Das Bürgerhospital legt Wert auf den ganzheitlichen Aspekt in der Gesundheits- und Krankenpflege. Wesentlich ist, dass sich die Menschen wohlfühlen. Hier spielt auch die Gestaltung des Umfelds eine große Rolle. Der in Friedrichsdorf lebende Bildhauer und Landschaftsgärtner Peter Vaughan ist dem Bürgerhospital seit über 20 Jahren verbunden. Zuständig für sämtliches Grün im Innen- wie Außenbereich hinterlässt er seine Handschrift auch in Form von zahlreichen Skulpturen und Kunstobjekten. Einen begehbaren Dachgarten zu gestalten, war Vaughans Idee.

„Mit einer handkolorierten Skizze kam ich in ein ZinCo-Fachseminar auf der Suche nach der richtigen technischen Lösung zur Umsetzung.“ Und er wurde fündig. Auf Basis des ZinCo-Systemaufbaus „Dachgarten“ entstand 2001 die intensive Dachbegrünung mit Gehbelagsflächen, Natursteinmauern und Hochbeeten – gemäß Vaughans Planskizze.

Der Dachgarten zieht um

Die stete bauliche Weiterentwicklung des Frankfurter Bürgerhospitals bedingte im Jahr 2008 eine Aufstockung des Zwischenbaus (Z-Bau) um zwei Etagen für Wöchnerinnen, Neugeborenen- und Allgemeinpflege. Und dies hatte Konsequenzen für den dort befindlichen und wertgeschätzten Dachgarten. Da die Anlage über all die Jahre stets einwandfrei funktioniert und allseits so gut gefallen hatte, beschlossen Krankenhausdirektor Wolfgang Heyl und Verwaltungsdirektor Marcus Amberger den Umzug des Dachgartens: dieser wurde abgebaut und dafür zwei Stockwerke höher in identischer Form neu errichtet. Und wieder kam der bewährte ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ zum Einsatz.

Bewährte Bautechnik

Auf Grundlage einer bereits wurzelfest ausgebildeten bituminösen Abdichtung startete der ZinCo-Systemaufbau mit der Isolierschutzmatte ISM 50, gefolgt von den Drän- und Wasserspeicherelementen Floradrain® FD 60. Vollflächig verlegt sichert das unterseitige Kanalsystem dieser Elemente die Ableitung von Überschusswasser – und zwar durchgängig auch unterhalb der Gehbelagsflächen und im Bereich der Natursteinmauern. Dort sind die Floradrain®-Elemente als „verlorene Schalung“ ausbetoniert und die Mauern aus rotem Buntsandstein sind in Mörtel gesetzt.

In den Bereichen mit späterer Begrünung wurde Floradrain® FD 60 mit dem Tonziegelgranulat Zincolit® Plus verfüllt und mit dem Systemfilter SF abgedeckt. Darauf folgte die Systemerde „Dachgarten“ in einer Schütthöhe von durchschnittlichen 35 cm, angepasst an die Höhe der Natursteinmauern. Das Aufblasen des Substrats mittels Silofahrzeug gewährleistete eine sehr effiziente Aufbringung.

Sehen, Riechen und Fühlen

In den Hochbeeten gedeiht nun eine Pflanzenpracht, in besonderer Vielfalt, damit sich über das ganze Jahr ein wechselndes blühendes Bild ergibt. So blüht selbst im Winter der „Winter-Schneeball“. Im Herbst fällt „Osmanthus“ durch seinen starken Duft auf und ist wie auch der „Flieder“ ein Beispiel dafür, dass dieser Dachgarten sämtliche Sinnesorgane anspricht. Auch der Tastsinn kommt nicht zu kurz, denn ein kleiner Trampelpfad für Zuckerkranke mit unterschiedlichen Oberflächen lässt die Füße warm oder kalt, hart oder weich erfühlen.

Rosenrankgitter ziehen die Blicke auf sich und verstecken gleichzeitig in ihrem Innern geschickt die auf dem Dach vorhandenen Abluftrohre: eine kreative und gleichsam funktionelle Lösung. Auch einzelne bis zu 3 m hohe Sträucher wie die „Felsenbirne“ setzen Akzente in der Gestaltung. „Clematis“ und das immergrüne „Geißblatt“ verschönern die angrenzende Fassade und vervollständigen das rundum harmonische Gesamtbild des Dachgartens.

Dank installierter Tropfschlauchbewässerung und der fürsorglichen Gartenpflege durch Peter Vaughan fehlt es dem grünen Paradies an nichts.

Grün macht Gesund
Das Bürgerhospital Frankfurt ist ein Beispiel dafür, wie Grünbereiche auch in dicht bebautem Raum als Aufenthaltsflächen im Freien gestaltet werden können. Eine blühende Attraktion, die begeisterten Zuspruch findet und mit Sicherheit auch dazu beiträgt, dass die Patienten schnell wieder gesund werden.

Um noch mehr Grünfläche zu schaffen, wird auch der derzeitige An- und Umbau des Bettenhochhaus (N-Bau) genutzt: auf etwa 350 m² soll dort eine extensive Dachbegrünung entstehen – natürlich mit ZinCo-Technik.

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau Ralf Walker, ZinCo GmbH

Bautafel

Bauprojekt:                           Dachgarten des Bürgerhospitals
Frankfurt am Main

Bauherr:                                Verein Frankfurter Stiftungskrankenhäuser e.V., Bürgerhospital Frankfurt am Main

Baujahr:                                2001 und 2008 infolge Gebäudeaufstockung

Gründachfläche:                 750 m²

Begrünungsaufbau:                       ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ mit Floradrain® FD 60 mit Bepflanzung, Sandsteinmauern und Gehbelagsflächen

Architekt:                               WRL – Architekten GmbH
Witan Russ Lang Architekten + Ingenieure, Frankfurt am Main

Idee, Planung und Ausführung der Dachbegrünung:
Peter Vaughan, Bildhauer und Landschaftsbauer, Friedrichsdorf

 

Burgerhospital2Stauden und Sträucher
Systemerde „Dachgarten“
Systemfilter SF
Verfüllung mit Zincolit® Plus
Floradrain® FD 60
Isolierschutzmatte ISM 50
Dachaufbau mit wurzelfester Dachabdichtung

 

 

Burgerhospital3Ideengeber Peter Vaughan (Mitte) mit seinem Mitar-beiter sowie Marion Weber von der Pressestelle des Bürgerhospitals inmitten des ursprünglichen Dachgartens, wie er 2001 errichtet wurde.

 

 

Burgerhospital4Floradrain® FD 60 liegt vollflächig unter den Naturstein-mauern, den Gehbereichen und natürlich der späteren Bepflanzung. Damit ist der durchgängige Wasserabfluss gesichert.

 

 

Burgerhospital5Die Systemerde „Dachgarten“ wurde mittels Silofahrzeug bequem auf die Dachfläche geblasen. Die Abluftrohre liegen bewusst innerhalb der Hochbeete, um sie unter den Rosenrankgittern zu verstecken.

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