Urban Farming

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Bildunterschrift: Auf dem sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth wächst ein Teil der Weinreben auch auf dem Dach. Quelle ZinCo

Gemüseanbau auf dem Dach

Die Idee des „Urban Farming“, also Landwirtschaft in der Stadt zu betreiben, ist nicht neu. Mögliche Anbauflächen zu ebener Erde gibt es kleine wie große, sei es ein leerstehender Hinterhof oder eine Industriebrache. Aber die vielen Flachdächer stellen ein fast noch größeres Potenzial dar. ZinCo bietet mit seinen ausgereiften Systemen eine dauerhaft funktionssichere Basis auch für den Gemüseanbau auf dem Dach.

Die Zahl dicht besiedelter Ballungszentren wächst. Weltweit lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten. In Deutschland sind laut Angaben des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung und des Umweltbundesamtes bereits 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Täglich kommen etwa 110 Hektar dazu, womit auch landwirtschaftliche Nutzflächen verloren gehen. Als Ausgleichsmaßnahme haben sich in dicht besiedelten Regionen begrünte Dächer durchgesetzt. Nichts liegt näher, als diese auch für den landwirtschaftlichen Anbau von

Gemüse, Obst und Kräutern zu nutzen, denn die damit verbundenen Vorteile sind immens, ökologisch wie auch ökonomisch.

Bildunterschrift: Die Inhaber dieses privaten Dachgartens in Wendlingen holen sich ihre frischen Tomaten direkt auf den Teller. Quelle ZinCo

Quelle ZinCo

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Wachsende Vorteile

In Zeiten des „Age of Less“ und der „Slow Food Bewegung“ sind die regionalen und saisonalen Lebensmittel populärer denn je. Der Markt wünscht Regionalität. Durch die Nähe zum Verbraucher werden lange Transportwege und damit Kosten wie auch Emissionen minimiert. Lebensmittel kommen sehr frisch zum Verkauf und sind somit auch länger vermarktbar. Erntefrische Agrarprodukte sind außerdem sehr viel vitaminreicher und schmackhafter.

Gewinnbringend ist auch das Kreislaufdenken, das die urbane Gemüseproduktion integriert. Denn der Anbau auf Dachflächen nutzt lokal vorhandene Ressourcen: Regenwasser genauso wie gefiltertes Abwasser der Haushalte, Sonnenenergie genauso wie die Abwärme der Gebäude. Umgekehrt erweist der Nutzgarten auch dem Gebäude gute Dienste, denn die Bepflanzung bewirkt Kühlung im Sommer und Wärmedämmung im Winter: gut fürs Gebäudeklima und ebenso gut für die Dachabdichtung, welche geringeren Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Pflanzen tragen außerdem zur Verbesserung des Stadtklimas bei.

Bildunterschrift: Systemaufbau „Gemüse auf dem Dach“ mit Floradrain® FD 40  Zeichnungsbeschriftung:  Systemerde „Rasen“, 20 – 40 cm  Systemfilter TG   Floradrain® FD 40 Isolierschutzmatte ISM 50 Dachaufbau mit wurzelfester Abdichtung – Quelle: ZinCo 

 

Quelle ZinCo

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Technik für ertragreiche Ernte

Damit Gemüseanbau auf dem Extremstandort Dach funktioniert, müssen die relevanten Parameter beachtet werden. Als dauerhaft funktionssichere Lösung hat ZinCo deshalb den Systemaufbau „Gemüse auf dem Dach“ entwickelt. Herzstück des Aufbaus ist das Dränageelement Floradrain® FD 40. Mit rund 20 cm ZinCo Systemerde eignet sich dieser Aufbau für Gemüse und Früchte wie z.B. Salat, Zwiebeln, Kräutern, Zucchini, Auberginen, Kürbis, Kohl, Melonen oder Erdbeeren. Etwas mehr Substrattiefe (28 bis 40 cm) benötigen Tomaten, grüne Bohnen, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und dergleichen. Der Bedarf an Bewässerung und Düngung ist abhängig vom zu kultivierenden Gemüse und den örtlichen Klimabedingungen.

In der Regel sind im Nutzgarten Gehbeläge und –flächen sinnvoll. Der ZinCo-Systemaufbau „Gemüse auf dem Dach“ gewährt auch bei Kombinationen mit Belägen eine durchgängige Dränage. Durch diese durchgängige Dränage können die Abläufe der Dachfläche dort angeordnet werden, wo sie im Gebäude am wenigsten stören.

Die besonderen Anforderungen des Standorts Dach (wie z.B. Wind, Statik, Wasserabfluss) sind bei der Planung zu berücksichtigen. Wie bei allen genutzten Dächern sind Vorkehrungen zur Absturzsicherung notwendig. ZinCo bietet hierfür passende Systeme und Geländerlösungen an, die alle ohne Dachdurchdringung installiert werden können. Nicht zuletzt darf der sichere Zugang zum Dach nicht fehlen.

Entwicklungen in Deutschland und weltweit

Grundsätzlich kann man beim „Urban Farming“ zwischen privater und kommerzieller Nutzung des Gemüseanbaus unterscheiden. Letztere findet auf Dächern entweder frei oder unter Glas statt.

International machen es die Metropolen in den USA und Mittelamerika bereits vor. In Brooklyn wachsen auf 1.500 Quadratmeter Salatpflanzen. In Los Angeles, Dubai und Schanghai existieren ebenfalls kommerzielle Anwendungen. Das Beispiel einer großen Supermarktkette in den USA zeigt in die gleiche Richtung: deren Gewächshäuser liefern Obst, Gemüse und Salat direkt vom Dach auf die Verkaufsfläche.

In Deutschland gibt es ebenfalls eine ganze Vielzahl von Beispielen, vorwiegend im Bereich privater Nutzung. Die privaten Dachgärten in Karlsruhe oder Wendlingen zeigen (siehe Bilder), dass Gemüseanbau auch auf kleiner Fläche großen Erfolg verspricht. Größere Anbauflächen bieten sich auf dem Dach des Technoseums in Mannheim. Der etwa 600 Quadratmeter große Schrebergarten ist dort Bestandteil einer Dauerausstellung, die den Besuchern näher bringen will, wie die Arbeiterschaft früher gelebt und sich ernährt hat. Ein Beispiel für kommerzielle Nutzung offenbart ein Blick nach Radebeul bei Dresden: auf dem Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth wächst ein Teil der Weinreben auch auf dem Dach und verspricht vollmundigen Geschmack.

Dächer der Zukunft

Was zuerst futuristisch anmutet, ist mit dem richtigen technischen Knowhow in die Realität umsetzbar – Gemüseanbau auf Dächern.
Dächer dienen in Städten als neue Arbeitsfelder, als landwirtschaftliche Nutzflächen, als Gärten, wo Natur erfahrbar wird, als Orte von gemeinschaftlichem Miteinander. Ob im kleinen oder großen Stil, ob privat oder kommerziell, Urban Farming hat viele Vorteile und ist eine mögliche Antwort auf den Mangel an Ressourcen und ländlicher Anbauflächen infolge der zunehmenden Verstädterung.

Bilderquelle ZinCo

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