Die Scharfmacher
Klar, hochwertige Messer sollte man regelmäßig nachschärfen, damit sie die täglichen Schneidaufgaben zuverlässig meistern. Aber wie schärft man ein Messer richtig nach? Worauf sollte man achten und welche Hilfsmittel sorgen für ein perfektes Nachschärfe-Ergebnis?
Schneiden bedeutet „physikalisch“ das Treiben eines Keils durch ein Schneidgut. Das geht umso besser, je spitzer der Winkel des Keils, also der Winkel der Wate und je glatter die Oberfläche der Wate ist. Wate ist die Bezeichnung der Messermacher für die Schneide, also, den scharf geschliffenen Teil eines Messers.
Ein scharfes Messer zeichnet sich also durch den richtigen Watenwinkel (bei GÜDE ca. 33 Grad) und eine glatte Watenoberfläche aus.
Bei einem stumpfen Messer ist entweder der Watenwinkel nicht spitz genug oder aber die Oberfläche der Wate zu rau – oder beides. Watenwinkel und Watenoberfläche sollten also möglichst perfekt wiederhergestellt werden, damit das Messer seine Schneidaufgaben wie am ersten Tag meistern kann.
Wie Großmutter den Watenwinkel an der Untertasse schärfte – der Wetzstab.
Um den Watenwinkel eines Messers wiederherzustellen, muss durch Reibung Material von der Wate abgetragen werden. Das geht nur mit einem Werkstoff, der härter ist als das Klingenmaterial des Messers. Idealerweise sollte dieser Werkstoff eine raue Oberfläche haben, um hinreichend Material von der Klinge abzutragen. Dieses Wissen hat man sich früher zu Eigen gemacht, indem man die Klinge eines Messers über die untere Seite einer Untertasse abgezogen hat. Denn Porzellan ist härter als Klingenstahl und der nicht glasierte untere Rand einer Untertasse ist rau – beste Voraussetzungen also zum Wiederherstellen des Watenwinkels eines Messers.
Wetzstäbe von GÜDE nutzen das tradierte Wissen aus Großmutters Zeiten, denn sie bestehen aus einem spezial-gehärteten Stahl, der härter als Klingenstahl ist. Die Oberfläche ist durch Längsriefen aufgeraut, so dass ein hinreichender Materialabtrag an der Wate gewährleistet ist.
Wie ein Barbier die Watenoberfläche am Leder glättet – der Streichriemen.
Aber damit nicht genug: Ist der Watenwinkel mit Hilfe eines Wetzstabes wiederhergestellt, wird man feststellen, dass die Oberfläche der Wate deutlich rauer ist als bei einem neuen Messer. Sie muss also zusätzlich geglättet werden.
Ein Barbier nutzt zur Glättung der Watenoberfläche vor jeder Rasur einen Streichriemen aus Leder. So werden feinste Unebenheiten abgetragen, die Wate wird poliert. Das Rasiermesser gleitet besser, ist schärfer und schneidet besser.
Genau das bezweckt der neue Streichriemen von GÜDE. Der Korpus aus edler Räuchereiche ist beidseitig mit pflanzlich gegerbtem Rindsleder bespannt. Eine Seite ist mit grobem Spaltleder versehen, die andere Seite mit glattem Narbenleder, der Oberseite des Rindsleders. Um feinste Unebenheiten und gegebenenfalls vom Nachschärfen vorhandene Grate abzutragen, wird die Wate zunächst mehrmals über die raue Seite des Streichriemens in Richtung des Klingenrückens abgezogen. Anschließendes mehrmaliges Abziehen über die feine Narbenlederseite des Streichriemens poliert die Wate, so dass sie (fast) so aussieht als käme sie direkt vom Abziehservice der Solinger Manufaktur GÜDE.
Übrigens: Der Streichriemen von GÜDE ist nicht beschichtet, so dass bei Bedarf eine Schleif- oder Polierpaste aufgetragen werden kann.
Kompromisslose Qualität – ehrliches Handwerk.
Seit mehr als 111 Jahren liefert die Messer-Manufaktur GÜDE ehrliches Handwerk ohne Kompromisse. In bis zu 55 Arbeitsschritten entstehen in dem Traditionsbetrieb Messer von zeitloser Schönheit. Durch Nachschärfen mit Wetzstab und Streichriemen sowie regelmäßige Pflege mit den GÜDE Pflegeprodukten, dem Messer-Reiniger, dem Klingen-Öl und dem Griffholz-Öl, machen die handgefertigten Unikate der Solinger Qualitäts-Schmiede ein Leben lang Freude. Denn die Schärfe- und Pflege-Produkte von GÜDE versprechen Funktionalität, Schutz und Schönheit zugleich.
UVP Streichriemen: € 89,-
Art.-Nr.: 5959/26
Bildquelle: Franz Güde GmbH
