Ein Muss für den gesunden Rasen.
Sport- und Grünanlagen sind nicht nur Orte der Begegnung und des Wettkampfes, sondern auch Belastungsproben für den Rasen. Je intensiver die Nutzung, desto mehr Schäden entstehen. Nachsaaten helfen, den Rasen gesund, spielsicher und attraktiv zu halten. Ein idealer Zeitpunkt ist der Herbst.
Die ständige Beanspruchung führt zu Verdichtungen, Abnutzungen und Schäden in der Grasnarbe. Besonders nach einer intensiven Spielsaison entstehen oft kahle Stellen, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch das Verletzungsrisiko erhöhen. Hier kommt die Nachsaat ins Spiel: Durch das Einbringen neuer Grassamen können diese Lücken geschlossen und die Rasenfläche regeneriert werden. Vier Vorteile ergeben sich.
1. Verbesserung der Rasenqualität: Frisches Saatgut fördert das Wachstum neuer, kräftiger Gräser, die den Rasen dichter und widerstandsfähiger machen.
2. Verbesserung der Spielqualität: Ein dichter Rasen sorgt für eine gleichmäßigere und damit sicherere Spielfläche. Das Verletzungsrisiko durch Unebenheiten wird minimiert.
3. Ästhetische Aufwertung: Ein dichter, gleichmäßig grüner Rasen sieht nicht nur besser aus, sondern vermittelt auch einen gepflegten Eindruck – wichtig für Vereine.
4. Längerfristiger Erhalt: Durch die Nachsaat bleibt der Rasen vital und kann sich besser gegen Wildkräuter und Krankheiten wehren.
Optimaler Zeitpunkt
Grundsätzlich sollte die Saat erfolgen, wenn der Bedarf besteht. Günstige Zeitpunkte sind das Frühjahr und der Herbst. Dann passen die Bodentemperaturen und es ist genügend Feuchtigkeit für die Keimung der Samen vorhanden. Außerdem ist dann die Konkurrenz durch Wildkräuter geringer, sodass sich die neuen Gräser besser entwickeln können.
Bild links: Erschöpfter Naturrasen: Unbehandelt haben Wildkräuter und Krankheiten freie Bahn und leichtes Spiel. Bild rechts: So muss Rasen: vitales Aussehen und hohe Belastbarkeit durch richtige Pflege (Fotos: Wiedenmann).
Für die Nachsaat sollte der Boden zunächst gelockert und gegebenenfalls gelüftet werden, um die Aufnahme des Saatgutes zu verbessern. Anschließend werden die Samen gleichmäßig verteilt und leicht eingearbeitet. Eine dünne Sandschicht schützt vor Austrocknung und hungrigen Vögeln. Regelmäßiges Wässern ist wichtig, um Keimung und Wachstum zu gewährleisten.
Für dieses Maßnahmenpaket gibt es spezielle Maschinen, die meist mit Kompakttraktoren eingesetzt werden, darunter die Terra Seed vom deutschen Hersteller Wiedenmann. Kostenbewusste Greenkeeper setzen gerne auf Kombimaschinen. Wiedenmann, einer der Großen der Branche, hat beides im Programm.
Zum Entfilzen und zur Nachsaat bietet sich das Spezialgerät Terra Rake mit Airdos-Saatsystem an. Dabei sind allerdings zwei Durchgänge erforderlich, denn das herausgearbeitet Material muss zuvor aufgelesen werden. Der Spezialist: Die Terra Seed von Wiedenmann ist ein Anbaugerät allein zur Nachsaat (Fotos: Wiedenmann).
Effiziente Kombis
Die Baureihe Terra Float hebt sich vom Marktangebot ab, da sie nach dem Baukastenprinzip konzipiert ist. So können die Maschinen zur Oberflächenlockerung, zum Einarbeiten von Topdress-Material und natürlich auch zur Nachsaat eingesetzt werden. Eine dreiteilige Perforationswalze sorgt für eine gute Bodenanpassung und eine konstante Arbeitstiefe auch auf unebenen Flächen. Niederhalter verhindern das Aufreißen der Rasennarbe. Unterschiedliche Bürsten, Walzen und Perforationswerkzeugen lassen sich nutzen: ein vielseitiges System. Das Dosiersystem der Terra-Float Air garantiert reproduzierbare exakte Aussaatmengen.
Die Nachsaat lässt sich auch gleich nach dem Entfilzen durchführen. Für beides ist die Terra Rake geeignet. Dabei kann ebenfalls das Airdos-Dosiersystem eingesetzt werden. Diese Konfiguration bietet Wiedenmann seit einigen Wochen an. Die pneumatische Saateinheit hat keinen Einfluss auf das Striegelergebnis, da sie vollständig von den Laufrädern der Maschine getragen wird. Bei optimaler Pflege bleibt der Naturrasen langfristig in einem Top-Zustand und bietet beste Bedingungen für die Nutzer.