Raumklimaspezialist Zehnder liefert effiziente Heiz- und Kühltechnik für pharmazeutisches Logistikzentrum von Ursapharm
Wenn die Temperaturabweichung vom Sollwert in einem Hochregallager im Jahresschnitt nur maximal ± 1 °C betragen soll und sich dazu die relative Luftfeuchte in einer Spanne zwischen 20 und 65 % bewegen muss, dann liegen der technischen Gebäudeausrüstung hohe Anforderungen zugrunde. Einen Lösungsansatz für solche Projektanforderungen zeigt die Erweiterung des pharmazeutischen Logistikbereichs der Ursapharm Arzneimittel GmbH mit Hauptsitz in Saarbrücken. Hier wurde mittels einer umfangreichen Sensorik und durch den Einsatz von Zehnder Deckenstrahlplatten zudem die geforderte gleichmäßige Temperaturverteilung in der Halle erzielt.
Die Ursapharm Arzneimittel GmbH ist einer der weltweit führenden Arzneimittelhersteller in der Augenheilkunde. Das Unternehmen beschäftigt heute über ca. 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für den stetig wachsenden Geschäftsbetrieb des Pharmaunternehmens wurde 2016 die Erweiterung des Logistikbereichs erforderlich, sodass der Neubau eines Hochregallagers und eines angrenzenden Blocklagers mit einer Gesamtfläche von 5900 m² entstand. Beide Hallen wurden gemäß EnEV-Standard im Herbst 2018 fertiggestellt. Bei der Planung und Realisierung der neuen Lagerhallen gab es hohe Anforderungen, wie Dipl. Ing. André Sauerbrey, Leiter betriebliches Management von Ursapharm, berichtet: „Es sollten die gleichen Temperaturbedingungen herrschen wie in der Produktion.“
Zudem kam Ursapharm in der Planungsphase zu der Erkenntnis, neben den Faltschachteln, Etiketten und Beipackzetteln auch das Endprodukt dort zu lagern. Ursapharm selbst stellte sich die Herausforderung, dass im Hochregallager die maximale Temperaturabweichung der Temperaturlogger untereinander in der gesamten Halle das ganze Jahr über nur maximal ± 1 °C betragen darf. „Wenn es im Sommer warm ist, würde sich beispielsweise unsere Augensalbe ohne Kühlung verflüssigen und es gäbe keine Gewährleistung mehr, dass der Wirkstoff so wirkt, wie er wirken soll. Deswegen wird die bestmögliche Lagerungstemperatur im Vorfeld genau geprüft“, erklärt Nadine Ritz, Assistentin betriebliches Management von Ursapharm.
Planung nach Norm
Pharmaunternehmen müssen strenge Prüfkriterien und Normen erfüllen, primär die GMP, Good Manufacturing Practice, eine Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung für Arzneimittel. Zudem ist Ursapharm FDA-zertifiziert und darf auf dem amerikanischen Markt verkaufen. Aus diesem Grund war für das Unternehmen eine Heiz- und Kühltechnik wichtig, welche die Temperatur genau konstant hält und dabei auch gleichmäßig verteilt. Außerdem sollte das Heiz- und Kühlsystem energieeffizient, wartungsfrei und bedienerfreundlich sein. Ursapharm entschied sich gemeinsam mit dem Planer Heiner Stier vom ITG Braun Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung GmbH aus St. Wendel, welches auch über einen Standort in Saarbrücken verfügt, für Deckenstrahlplatten des Typs „Zehnder ZIP“ von Zehnder.
„Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich die angenehme Strahlungswärme der Deckenstrahlplatten ohne jegliche Zugluft“, führt Sauerbrey weiter aus. Die Wärmewirkung beruht auf Strahlung, die erst beim Auftreffen auf Gegenstände oder Körper ihre Wärme abgibt, sodass nicht die gesamte Raumluft erhitzt respektive abkühlt werden muss. Sauerbrey: „Im Heizfall kann so die Raumlufttemperatur, im Vergleich zu einem Lufterhitzer oder einer anderen Heizung, die mit Konvektion arbeitet, um bis zu 3 K geringer bzw. im Kühlfall um bis zu 3 K höher gehalten werden, was eine beträchtliche Energieeinsparung garantiert. Weitere Vorteile liegen in der gleichmäßigen Wärmeverteilung über die gesamte Gebäudehöhe hinweg sowie in der Vermeidung von Staubaufwirbelung.“ Die gleichmäßige Wärmeverteilung durch die Deckenstrahlplatten wiederum bringt laut Sauerbrey noch einen weiteren positiven Effekt mit sich: „…denn unter der Hallendecke kann so kein Wärmestau entstehen. Dadurch war keine aufwendige Brandmeldeanlage in den Lagerhallen nötig, sondern lediglich die Installation herkömmlicher Rauchmelder. Eine solche Brandmeldeanlage hätte uns sonst das Zwei- bis Dreifache gekostet, zuzüglich hoher Wartungskosten. Man kann also sagen, dass uns Zehnder dank seiner Deckenstrahlplatten hier kostentechnisch erheblich entlastet hat“, zeigt sich Sauerbrey sichtlich zufrieden.
Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr