111 Jahre Messer-Manufaktur GÜDE

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Innovation hat Tradition – seit 1910

Die Erde vibriert im rhythmischen Dreiklang. Ein Erdbeben? Nicht in dieser Region! Da müssen ungeheure Kräfte am Werk sein. Denn, wir sind in einer Schmiede, einer Schmiede für hochwertige Kochmesser. Hier wird noch genauso gearbeitet wie vor über hundert Jahren. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Wir sind in einer deutschen Stadt mit dem Namen Solingen. Hier hat ein traditionsreicher Messermacher-Betrieb der Industrialisierung getrotzt und stellt heute noch geschmiedete und in bis zu 55 Arbeitsschritten von Hand gefertigte Messer her.


Fein geschmiedete Klassiker

Karl GÜDE, der Gründer des Unternehmens ist der Namensgeber einer Messerserie, die noch heute so aussieht und so hergestellt wird wie zu Beginn der Unternehmensgeschichte. Der fein geschmiedete Übergang zwischen Klinge und Griff, der sogenannte Kropf, hier als eleganter Schmalkropf ausgeprägt, die edlen Nieten aus Messing und Griffe aus heimischem Pflaumenholz machen diese Messer zu einem echten Klassiker.

Benannt nach dem Firmengründer – Serie Karl GÜDE

Schon in vierter Generation führt nun Karl-Peter Born die Manufaktur GÜDE, wie er sagt „ohne Kompromisse“, denn, so ist er überzeugt, „das Messer wird trotz aller Automatisierung und Digitalisierung das wichtigste Werkzeug für Profi- und Hobbykoch bleiben.“


Scharfe Zähne, lange Klinge – die GÜDE „Brot-Säge“.

GÜDE

Bereits Ende der 1930er Jahre hat man sich in der Solinger Messer-Manufaktur GÜDE Gedanken gemacht, wie man die Zähne eines Brotmessers bestmöglich gestaltet. Herausgekommen ist der „GÜDE-Wellenschliff“, dessen Erfinder Franz Güde, der Großvater des heutigen Geschäftsführers, ist. Auch heute noch ist das vielfach prämierte Brotmesser Franz GÜDE unerreicht und erfreut sich allergrößter Beliebtheit.

Denn der besondere „GÜDE-Wellenschliff“ hat eine aggressivere Zahnung als herkömmliche Wellenschliffe. Deshalb nennt GÜDE sein Brotmesser auch „Brot-Säge“. Sowohl die Schneidfähigkeit als auch die Schnitthaltigkeit werden durch diesen besonderen Schliff erhöht. Und so gleitet das Franz GÜDE Brotmesser selbst durch härteste Krusten.

Scharfe Zähne – der besondere „GÜDE-Wellenschliff“.

Perfekter „Schnitt“ – die GÜDE Brot-„Säge“.

Mit seinen 32cm Länge ist das Brotmesser Franz GÜDE deutlich länger als normale Brotmesser. Das ist nicht nur für große Brotlaibe von Vorteil. Denn mit seiner langen Klinge ermöglicht die „Brot-Säge“ der Solinger Manufaktur einen besonders langen Schneideweg, der auch bei kleineren Brotlaiben von Nutzen ist.


Santoku und Chai Dao für die asiatische Küche

Dem anhaltenden Trend zur asiatischen Küche wird GÜDE in vielerlei Hinsicht gerecht. Das Chai Dao und das Santoku-Messer sind die berühmtesten Vertreter der asiatischen Kochkunst.
Ein vielseitiger Helfer in den meist sehr kleinen japanischen Küchen ist das Santoku-Messer. Die Klingenform des Santoku-Messers läuft zur Schneide spitz zu, ist nur leicht ballig und hat einen schmaleren Rücken als westliche Messer. Somit kann die Schneide dünner ausgeschliffen werden, was sie schärfer, aber auch empfindlicher macht. Auf den richtigen Unterlagen (z.B. Holz oder Kunststoff) lässt sich mit einem Santoku-Messer arbeiten wie mit einem westlichen Kochmesser.

Das Santoku-Messer (hier mit Kullen) aus der Serie Alpha Olive

Das Chai Dao hat eine deutlich breitere Klinge als das Santoku-Messer, die ihm eine sichere Distanz zur Schneidunterlage verleiht. Seine Schneide ist balliger, so dass der Wiegeschnitt spielend von der Hand geht. Greift man das Chai Dao über den Griff hinaus im sogenannten Übergriff, lässt sich die Kraft dank der bis zum Ende durchgeschliffenen Klinge perfekt senkrecht auf das Schneidgut übertragen.

Das Chai Dao aus der Serie Alpha Olive.

 


Schmiedekunst in Perfektion

Bei GÜDE werden alle Messer traditionell im Gesenk geschmiedet. Durch diese Technologie ergeben sich mehr Freiheitsgrade in der Formensprache als in anderen Technologien. Zwei herausragende Vertreter der Solinger Schmiedekunst sind die Serien Kappa und Delta von GÜDE.

Die Serie Delta bestickt optisch durch ihre leicht erhabenen Intarsien aus Grenadill-Holz, ein sehr dichtes und damit schweres Holz. Damit machen die Messer das Schneiden zum Erlebnis.

Das Kochmesser aus der Serie Delta.

Aus einem einzigen Stück Chrom-Vanadium-Molybdän Messerstahl geschmiedet ist die Serie Kappa. Damit sind die Messer nicht nur rostfrei, sondern auch spülmaschinenfest. Die Ausführung in Vollmetall ist ein eindrucksvoller Beweis manufaktureller Schmiedekunst. So werden die Messer in jeder Küche zu einem echten Blickfang.

Das Zubereitungsmesser aus der Serie Kappa.

Innovation in Form und Funktion

In jüngster Zeit beweisen zahlreiche Design-Preise und Testsiege, dass das Erbe der Manufaktur unter der Leitung von Karl-Peter Born in guten Händen ist. So verzichten die Messer aus der neuen Serie SYNCHROS ganz bewusst auf den sogenannten „Kropf“, die Verdickung zwischen Klinge und Griff, die lange Zeit als typisches Merkmal geschmiedeter Messer galt. Bei dem nunmehr nahtlos fließenden Übergang vom Griff zur Klinge der SYNCHROS Messer ergibt sich ein vollkommen neues haptisches und funktionales Erlebnis.

Die Position von Hand und Fingern ist nun ganz nach Gusto flexibel wählbar. Hand und Messer sind stets synchron, daher der Name der Serie.

Die erhöhte Griffposition schafft zusätzlich eine sichere Distanz zum Schneidbrett. „Harmonisch in Design und Funktion“ sei die Messerserie SYNCHROS von GÜDE, so die Begründung des Verbandes DEUTSCHE MANUFAKTUREN e.V., der die Messerserie zum Manufakturprodukt des Jahres 2019 wählte.

Fließender Übergang von Klinge zu Griff – aus einem Stück im Gesenk ge-schmiedet. SYNCHROS.

Eine solche Formensprache ist nur im traditionellen Gesenk-Schmiede-Verfahren zu realisieren. Die Klinge durchgeschliffen bis zum Ende, der Übergang von Klinge zu Griff fließend, aus einem Stück Stahl geschmiedet mit einer Jahrhunderte alten Technologie.


Anders, ganz anders, THE KNIFE.

Ob Damast oder Carbon oder klassischer Klingenstahl. Ob Olive, Eiche oder Grenadill. THE KNIFE.

An diesem Messer ist wirklich alles anders. Der kurze Griff lässt den Anwender das Messer automatisch deutlich weiter vorne greifen als normal. So weit vorne, dass Daumen und Zeigefinger das Klingenblatt umschließen. Da wird die Klinge zur (fast) natürlichen Verlängerung der Hand. Sicherer Halt und exakte Führung garantiert. Die Hand sitzt automatisch über der Klinge und nicht dahinter. Das sorgt für einen kürzeren Hebel und so für eine bessere Kraftübertragung. Und dann diese Klinge, durchgeschliffen bis zum Ende und nach hinten bis unter den Griff verlängert. Schneiden, wo die Kraft wirkt, unterstützt durch eine Gewichtsverteilung, die THE KNIFE. geradezu ins Schneidgut fallen lässt. Mehr anders geht kaum.

„Wir haben den Köchen auf die Finger geschaut und mit THE KNIFE. das Kochmesser völlig neu erfunden!“ so Dr. Karl-Peter Born, der Geschäftsführer der Manufaktur. Für das Jubiläumsjahr 2021 plant GÜDE eine außergewöhnliche Sonder-Edition auf der Basis von THE KNIFE. Man darf also gespannt sein.

Tradition ist nicht die Weitergabe der Asche, sondern das Schüren des Feuers, das hat man bei Güde offenbar verstanden. Und so trotzt man in der Solinger Messer-Manufaktur den Zeiten von Industrialisierung und Digitalisierung und bleibt dem klassischen Manufakturgedanken auch in Zukunft treu – ohne Kompromisse, seit 1910.

www.guede-solingen.de

Alle Rechte Text – und Bild: GÜDE

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