Interview Fingerhaus / Stiebel Eltron

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Klaus Cronau (Geschäftsführer Fingerhaus) und Karlheinz Reitze (Geschäftsführer Stiebel Eltron)

 

Der Entschluss steht: Man möchte ein Haus bauen. Rings um den Neubau gilt es nun, zahlreiche Entscheidungen zu treffen. Zu einem Haus, an dem der Bauherr ein Leben lang seine Freude hat, gehört auch das passende Heizkonzept. Die Einbindung Erneuerbarer Energien ist heute eine Verpflichtung; eine möglichst hohe Energieautarkie zu erreichen, stark gewünscht.

So ist beispielsweise beim Neubau die kontrollierte Lüftungsanlage angesichts dichter Bauweisen heute ein absolutes ‚Muss‘. Gut, wenn das für die Haustechnik zuständige Gerät neben der zentralen Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung auch gleich das Heizen, die Warmwasserbereitung und die Kühlung übernimmt.

Oder vielleicht ein Haus, das keine Energiekosten verursacht, sondern stattdessen seinen Teil zum Haushaltseinkommen beiträgt? Klingt nach Zukunftsmusik, ist aber heute schon realistisch.

Als führender Fertighausanbieter Deutschlands baut FingerHaus seit über 65 Jahren Holzfertighäuser von besonderer handwerklicher Qualität. Stiebel Eltron gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern im Bereich ‚Erneuerbare Energien‘ und ist daher mit besonders energieeffizienten Geräten Partner von FingerHaus.

Über die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen sprachen wir mit Klaus Cronau, Geschäftsführer Fingerhaus und Karlheinz Reitze, Geschäftsführer Stiebel Eltron.

Frage: Fast 195 Jahre Erfahrung in der Holzverarbeitung und über 65 Jahre erfolgreicher Fertighausbau: Seit wann beschäftigt sich Fingerhaus mit erneuerbaren Energien?

Klaus Cronau: Wir sind seit dem Jahr 2000 in dem Bereich tätig. Wer sich für den Einsatz erneuerbarer Energien interessiert, ist bei uns genau richtig: FingerHaus zählt zu den Vorreitern beim Einsatz regenerativer Heizsysteme. Wir haben die meiste Erfahrung beim Hausbau mit Erdwärmepumpen – annähernd 3.000 gebaute Finger-Häuser sind mit Wärmepumpen ausgestattet. Rund 1.000 Lüftungsgeräte mit Wärmepumpe von Stiebel Eltron haben wir sicherlich mittlerweile eingebaut. Der Weg weg vom Öl ist so gut wie klar vorgegeben und unumkehrbar.

Frage: Und seit wann beschäftigt sich Stiebel Eltron mit Erneuerbaren Energien?

Karlheinz Reitze: Vor fast 40 Jahren hat Stiebel Eltron begonnen, Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien zu entwickeln. Wir gehören damit zu den Pionieren. Heute ist unser Unternehmen mit Lösungen zwischen 5 Kilowatt und einem Megawatt einer der führenden Anbieter von Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser, Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung sowie thermischen Solar-Anlagen. Photovoltaik rundet das Produktportfolio ab. Gerade für Einfamilienhäuser – wie sie FingerHaus anbietet – haben wir zahlreiche kostensparende und energieeffiziente Lösungen.

Frage: Was bieten Sie Ihren Kunden für Möglichkeiten an?

Klaus Cronau: Wir haben immer das passende Heizkonzept. Die Nutzung erneuerbarer, umweltfreundlicher Energien gehört deshalb zu unseren Kernkompetenzen. Wir bieten für unsere diversen Hauskonzepte unter anderem die Wahl zwischen Erdwärme und Luftwärme als Energiequelle an. Mit jeder unserer Heiztechniklösungen schaffen wir ganz leicht die Basis für die Inanspruchnahme staatlicher Förderprogramme – und die sind äußerst attraktiv. Interessant ist außerdem die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauchen ist ein zukunftsweisender Schritt für alle, die sich von steigenden Stromkosten unabhängiger machen wollen. Autarkie sei hier das Stichwort.

Frage: Bietet Stiebel Eltron die Möglichkeit der Kombination mit Photovoltaik?

Karlheinz Reitze: Ja, die bieten wir – insbesondere die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe ist ein hochaktueller Trend. Derjenige, der auf die richtigen – heute schon verfügbaren – Techniken setzt, profitiert auf vielfältige Weise. Selbsterzeugten Strom gleich wieder für die Warmwasserbereitung oder auch Heizung einzusetzen, schafft größtmögliche Autarkie im Einklang mit höchster Energieeffizienz. Geschieht diese Umwandlung in Wärme über eine Wärmepumpe, potenzieren sich der Nutzen für den Verbraucher und die Umweltvorteile noch um ein Vielfaches.

Denn Wärmepumpen nutzen in der Natur vorhandene Wärme als Energiequelle für Warmwasser und Heizung. Und produzieren so aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden kostenlose Nutzwärme. Damit spart man nicht nur viel Geld und Energie, sondern schont auch die Umwelt.

Frage: Bietet FingerHaus in ihren Häusern auch Lüftungssysteme an?

Klaus Cronau: Die Deutschen dämmen, was Material und Förderung hergeben. Viele übersehen dabei, dass man bei unsachgemäßer Wärmeoptimierung der Bausubstanz schaden kann. Bauherren von Energiesparhäusern und Sanierer sollten sich daher frühzeitig Gedanken über eine kontrollierte Lüftung machen. Wir helfen dabei, mit den richtigen Systemen.

Frage: Was bietet Stiebel Eltron in diesem Bereich für Lösungen?

Karlheinz Reitze: Für alle Anforderungen gibt es heute die richtige Lösung. Je nach Bedarf und Wohnhaus sind unterschiedliche Systeme einsetzbar. Das beginnt mit dem einfachen feuchtegesteuerten Abluft-Ventilator, der als Einzelgerät beispielsweise in der Küche oder dem Bad zum Einsatz kommt, und endet beim Komfortgeräte mit allen haustechnischen Funktionen. Eines dieser Modelle kommt bei FingerHaus zum Einsatz. Hier sind alle haustechnischen Funktionen platzsparend in einem Gehäuse vereint: Das Komplettsystem LWZ vereint die Funktionen Heizen, Warmwasserbereiten, Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Kühlen elegant in nur einem Gerät.

Frage: Sollte man jetzt bauen?

Klaus Cronau: Ja, die Zinsen sind so niedrig wie selten zuvor. Was für Kreditnehmer gut ist, ist für Anleger schlecht. Alternativen sind gefragt, denn reine Geldanlagen lohnen sich kaum noch. Wer verfügbares Kapital, beispielsweise die Auszahlung eines fälligen Bausparvertrages oder einer Lebensversicherung, sinnvoll einsetzen möchte, ist mit einer Investition in die eigenen vier Wände gut beraten.

Frage: … und in das Haus ein zukunftsweisendes Heizsystem einbauen?

Karlheinz Reitze: Ja, natürlich. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die seit Mai gültige neue Energieeinsparverordnung (EnEV), die schon heute ab 2016 deutlich schärfere Richtlinien zur Nutzung erneuerbarer Energien im Neubau vorschreibt. Mit der Standard-Haustechnik-Lösung eines fossilen Brenners mit einer Solarthermieanlage und einer guten Gebäudehülle sind die Vorgaben dann nicht mehr zu erfüllen. Und einfach die Hülle noch dichter machen, ist wirtschaftlich nicht ratsam. Ab 2016 wird vielmehr die Wärmepumpe im Neubau zur technischen Standardlösung. Denn so werden die Vorgaben mit einer guten Gebäudehülle und einer sehr guten Technik problemlos erreicht – übrigens schon heute.

Die Bundesbürger sind sich mehrheitlich einig, dass die Energiewende vorangetrieben werden soll. 68 Prozent der Bevölkerung möchten sogar ihren eigenen Beitrag zum Umstieg auf erneuerbare Energien leisten und so viel Strom und Wärme wie möglich für ihre privaten Haushalte selbst erzeugen. Diese Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage – dem Energie-Trendmonitor – zeigen, dass Hausbauer gezielt nach Lösungen suchen.

Für das Gelingen der privaten Energiewende hat sich dabei die Wärmepumpentechnik als effiziente und wirtschaftlich attraktive Lösung etabliert. Sie ist eine hervorragende Möglichkeit für die Beheizung der eigenen vier Wände. Gerade im Bereich der Privathaushalte geht der Trend eindeutig weg von bisherigen Ölheizungen. Mit unseren Produkten stellen wir Hausbesitzern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen sie ihre Immobilie energetisch auf Zukunft einstellen können und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für den Werterhalt ihres Hauses leisten.

Klaus Cronau: Erlauben Sie mir noch kurz eine Ergänzung. Wir haben oben über das Wärmepumpen/Lüftungsgerät LWZ gesprochen. Das Gerät bieten wir meist in Verbindung mit dem Internet-Service-Gateway von Stiebel Eltron an – für Kunden eine ideale Fernbedienung. Hier hat er seine gesamten Daten immer im Blick – bequem kann er die gesamte Anlage per Internet einstellen.

Herzlichen Dank für das Gespräch

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