Fairer Wettbewerb der Energieträger gefordert

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Bildunterschrift: Wenn die Energiewende gelingen soll, müssen stromgeführte Systeme den Wärmemarkt dominieren. Effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen wie hier die WPL 25 von Stiebel Eltron sind im Neubau wie auch im Bestand problemlos in der Lage, die Beheizung und Warmwasserbereitung zu übernehmen. Im Idealfall nutzt sie dafür den Strom von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach. Quelle:  STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG

Energiewende ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Strom ist aktuell günstig wie nie – in Deutschland bezahlen die Verbraucher nur viel zu viel dafür.“ Mit dieser nur auf den ersten Blick widersprüchlichen Aussage überrascht Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Geschäftsführung des deutschen Haus- und Wärmetechnikherstellers Stiebel Eltron – und liefert gleich die entsprechende Erklärung hinterher: „Die Preise an der Strombörse sind extrem niedrig. Die von der Regierung festgelegte Systematik der Netzgebühren und der staatlich gesetzte Rahmen zur Finanzierung der Energiewende treiben den Strompreis aber in die Höhe. Mit einem fairen Wettbewerb hat das nichts zu tun, denn andere Energieformen – insbesondere fossile Brennstoffe, die ja eigentlich ersetzt werden sollen – werden weit weniger belastet.“

Der Hauptgrund für den hohen Endpreis ist die einseitige Verteilung der Energiewendekosten. „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum Strom als einzige Energieform den politisch wie gesellschaftlich gewollten Umbau des Energiesystems bezahlen muss. Wer derzeit ein Elektroauto fährt, bezahlt mit dem Strom auch die Investitionen, die nötig sind, um Elektromobilität im großen Umfang nutzen zu können. Das bedeutet: Die Kunden, die sich heute für einen Umstieg entscheiden, müssen eine Infrastruktur bezahlen, die in einigen Jahren Millionen andere Verbraucher nutzen werden.“ Gäbe es hingegen sofort einen fairen Wettbewerb der Energiepreise, würden Stromanwendungen fast immer das Rennen gewinnen – und die Energiewende würde richtig Fahrt aufnehmen.

Ohne eine massive Steuerung von Energieverbräuchen hin zum Strom sind die Energiewendeziele nicht zu schaffen. Sektorkopplung lautet das Zauberwort – hinter diesem Begriff versteckt sich das Ziel, zwei der größten Energieverbraucher Deutschlands umzubauen, so dass fossile Brennstoffe nicht mehr benötigt werden: Strom muss im Verkehr und in deutschen Heizungskellern genutzt werden. „Grundsätzlich ist es richtig, dass die Elektromobilität in Deutschland vorangetrieben werden soll. Allerdings sollte die Politik verstärkt die Wende im Heizungskeller angehen. Es kann nicht sein, dass der Staat beispielsweise immer noch den Einbau von umweltschädlichen fossilen Heizungsanlagen fördert. Die Zeiten für eine Abwrackprämie zum Kauf neuer Benzin- oder Diesel-Pkw ist ja auch endgültig vorbei“, so Rudolf Sonnemann.

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